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Glossar*

Anamnese

bezeichnet die im Gespräch ermittelte Vorgeschichte eines Patienten in Bezug auf seine aktuelle Er­krankung .

Baunscheidtieren

Die Baunscheidttherapie ist ein alternativmedizinisches Behandlungsverfahren, welches um 1840 von dem westfälischen Gewerbelehrer und Erfinder Carl Baunscheidt (1809-1873) stammt. Es zählt zu den ausleitenden Verfahren und ist in dieser Form fast nur in Deutschland verbreitet. Mit dieser Methode werden chronische Entzündungen, Schmerz- und Reizzustände und Verkrampfungen, Rheumatismus, Gicht, Multiple Sklerose, Lungenleiden, Bandscheibenschäden, Migräne u.a. behandelt.

Baunscheidt vertrieb zuerst kleinere Erfindungen wie ein Gewehrvisier oder eine Muttermilchpumpe. Sein "Lebenswecker", den er selbst zuerst "Mücke" nannte, machte ihn so reich, dass er schließlich das Schloss Dottendorf bei Bonn erwerben konnte. Nach eigener Erzählung habe er die Idee gehabt, als eine Mücke ihm in die gichtkranke (nach anderer Quelle: rheumakranke) Hand stach und seine Schmerzen daraufhin verschwanden. Seine Erfindung wurde von vielen Zeitgenossen in Europa und in den USA kopiert.

Das Baunscheidt-Verfahren und ist Bestandteil der meisten Heilpraktikerausbildungen. Es wird haupt­sächlich von Heilpraktikern, aber auch von naturheilkundlich orientierten Ärzten angewendet.

Chiropraktik

Die Chiropraktik (von altgriech. "Hand" und "Tätigkeit"), ist eine komplementärmedizinische, bio­me­chanische Behandlungsmethode mit dem Ziel, die normale Beweglichkeit der Gelenke besonders an der Wirbelsäule - wiederherzustellen. Dabei werden sowohl das gestörte Gelenkspiel (joint play) als auch die Verschiebung (Subluxation) berücksichtigt. Die Manuelle Medizin geht unter anderem auch von Methoden der Chiropraktik aus.

GebüH

Gebührenverordnung für Heilpraktiker

Herpes Zoster (umgangssprachlich: Gürtelrose)

Insbesondere Personen mit einem schwachen Immunstatus (verursacht etwa durch Stress oder als Auswirkung anderer Erkrankungen) können an Herpes Zoster erkranken. Je älter eine Person ist, umso höher ist das Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken.

Die Erkrankung wird durch den sogenannten Varizella-Zoster-Virus verursacht. Diesen Erreger tragen ca. 94 Prozent der Bevölkerung in sich: Die meisten Menschen nehmen diesen Virus bereits als Kind auf und erkranken dann an Windpocken. Bei der Gürtelrose handelt es sich dann um die Reaktivierung dieser in jungen Lebensjahren erfahrenen Infektion.

Herpes Zoster zeigt sich mit einem unter Umständen sehr schmerzhaften, streifenartigen Haut­aus­­schlag mit Blasenbildung - meist beschränkt auf eine Körperhälfte. Neben diesen primären Er­schei­nungen kommen oft weitere Symptome hinzu: Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber.

Der umgangssprachliche Ausdruck Gürtelrose rührt von der Form des Ausschlages, der, beginnend an der Wirbelsäule, sich halb- oder beidseitig in Gürtelform um den Körper windet.

Heilpraktiker

Die Berufsbezeichnung Heilpraktiker ist in Deutschland geschützt. Heilpraktiker besitzen die staatliche Erlaubnis, die Heilkunde auszuüben ohne eine ärztliche Approbation zu besitzen. Heilpraktikern ist z.B. die Psychotherapie und Physiotherapie ohne Einschränkung erlaubt. Wesentliches Merkmal einer Behandlung durch einen Heilpraktiker ist die Sichtweise auf den Patienten: Nicht die Reduzierung auf eine konkrete Erkrankung mit ihren Symptomen steht im Vordergrund, vielmehr versucht ein Heil­prak­tiker, einen Patienten in seiner Ganzheit zu verstehen und zu erfassen. Sie machen sich ein um­fas­sendes Bild des erkrankten Menschen, hierzu gehören Ernährungsgewohnheiten, Gemüts­zu­stand, Vorerkrankungen in der Familie, Allergien und dergleichen mehr. Je mehr ein Heilpraktiker über mög­lichst alle Ausprägungen einer Persönlichkeit erfährt, umso besser ist er in der Lage, einen in­di­vi­duel­len Behandlungsweg zu finden und umzusetzen. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig: sie reichen von der Homöopathie und Bioresonanztherapie über Akupunktur bis zur Kiniseologie - um nur einige Beispiele zu nennen. 

Homöopathika

homöopathische Arzneimittellehren

Indikator

bezeichnet eine Substanz, die durch eine sichtbare oder messbare Veränderung einen Vorgang oder Zustand anzeigt. 

Irisdiagnose

Iridologie (auch Irisanalyse oder Irisdiagnostik) ist die pseudowissenschaftliche Lehre um die Diagnostizierbarkeit systemischer Erkrankungen des Menschen durch Analyse der Gewebsstrukturen und den ihnen zugeordneten Reflexzonen des Auges, speziell der Iris. Sie konnte bisher nach Ansicht der Mehrheit der Wissenschaftler weder empirisch belegt noch theoretisch begründet werden. Aus Sicht ihrer Anwender ist die Iridologie selten als alleiniges Diagnosewerkzeug einsetzbar und soll insbesondere der Feststellung einer Grundveranlagung dienen, die auf mögliche Schwächen im Organismus hinweisen könnte.

Konsultation*

Das Wort Konsultation kommt aus dem Lateinischen und bedeutetdas Aufsuchen eines Arztes wegen einer Beratung oder Untersuchung.

Lymphe

Als Lymphe (von lat. lympha, meist im Plural lymphae "klares Wasser", gräzisierende Abwandlung von lumpae oder limpae, ursprünglich italische Wassergottheiten) wird die, in den Lymphgefäßen ent­haltene, wässrige, hellgelbe Flüssigkeit bezeichnet, die das Zwischenglied zwischen der Ge­webs­flüssigkeit (Interzellularflüssigkeit) und dem Blutplasma bildet. Das Lymphsystem mit den Lymph­ge­fäßen als Leitungsbahnen ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im mensch­lichen Körper. Es ist auf den Transport von Nähr- und Abfallstoffen spezialisiert und entsorgt in den Lymphknoten auch Krankheitserreger wie Bakterien und Fremdkörper. 

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Verfahren aus dem Bereich der Al­ter­nativmedizin zur Behandlung von Krankheiten. Dabei soll durch gezielte Anwendung eines Lo­kal­anästhetikums das vegetative Nervensystem beeinflusst werden. Bisher konnte für den postulierten Wirkmechanismus kein wissenschaftlicher Nachweis erbracht werden.

Entwickelt wurde die Neuraltherapie maßgeblich durch die Ärzte Ferdinand und Walter Huneke. Im Jahre 1925 injizierte Ferdinand Huneke seiner an chronischer Migräne leidenden Schwester ein procainhaltiges Antirheumatikum (Atofanyl) versehentlich intravenös statt intramuskulär. Die in­tra­venöse Applikation von Lokalanästhetika kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie Krampf­anfällen und Herzrhythmusstörungen führen. Huneke beobachtete jedoch in diesem Fall eine schlag­ar­tige und bleibende Heilwirkung, so dass er gemeinsam mit seinem Bruder Walter die therapeutische Anwendung von Procain weiter erforschte. Über mehrere Jahre entstand durch diese Forschung zunächst die sogenannte Seg­ment­therapie als Teil der Neuraltherapie.

1940 behandelte Huneke eine an Migräne und Gelenkbeschwerden in der Schulter leidende Frau im Bereich einer Beinwunde (Osteomyelitis), nachdem er bereits zuvor mehrfach erfolglos die Seg­ment­therapie durchgeführt hatte. Nach der Behandlung am Bein soll binnen Sekunden eine deutliche Bes­serung im Bereich der Schulter eingetreten sein. Er postulierte die Existenz sogenannter "Störfelder"; dabei soll es sich um chronische Entzündungszustände handeln, die den Gesamtorganismus "energetisch" schwächen und Beschwerden in anderen Bereichen des Körpers hervorrufen können. Huneke glaubte, dass es sich bei dem von ihm Sekundenphänomen-Heilung genannten Phänomen um eine Heilung von Krankheitsherden handele, die eine "Fernstörung" verursacht haben. Einwände, nach denen es sich um Suggestionen handeln könne, wies er entrüstet zurück. Daraus entwickelte er die sogenannte Störfeldtherapie, die von seinen Schülern bis heute beibehalten wird.

Die "Internationale medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e.V." (IGNH) wurde 1958 gegründet mit dem Ziel, die Neuraltherapie zu fördern und zu verbreiten. Von diesem Verein dis­tanzierte sich die Deutsche Akademie für Neuraltherapie und Akupunktur e.V. seit 1981, indem er die Kritik an den Verfahren angenommen hat und Neuraltherapie seitdem als Zusatztherapie im Sinne einer diagnostisch-therapeutischen Lokalanästhesie versteht.

Osteopathie

Osteopathie (griech. osteon, Knochen; pathos, Leiden) ist ein überwiegend manuelles Diagnose- und Behandlungskonzept, das auf den amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828–1917) zurückgeht und zu den alternativmedizinischen Verfahren gezählt wird. Laut Still können Störungen und Bewegungseinschränkungen der Faszien und Gelenke auch Symptome an anderen Organen und Körperregionen auslösen. Durch geeignete Grifftechniken sollen Osteopathen daher auch Probleme wie Bluthochdruck und Kopfschmerzen behandeln können.

Wissenschaftliche und medizinische Nachweise einer Wirksamkeit der Osteopathie konnten bisher nicht erbracht werden.Die Theorien, auf denen die Osteopathie beruht, widersprechen den heutigen Kenntnissen über die Anatomie, Physiologie und Pathologie des menschlichen Organismus.

In den USA gibt es eine Arztausbildung osteopathic medicine, bei der die alternativmedizinische Os­teo­pathie nur einen geringen Teil ausmacht und die sich ansonsten an der wissenschaftlichen Medizin orientiert.

Parasympathikus

Der Parasympathikus ist eine der drei Komponenten des vegetativen Nervensystems. Er wird auch als "Ruhenerv" bezeichnet, da er dem Stoffwechsel, der Regeneration und dem Aufbau körpereigener Reserven dient (trophotrope Wirkung). Er sorgt für Ruhe, Erholung und Schonung. Das vegetative Nervensystem kontrolliert unwillkürlich die meisten inneren Organe und den Kreislauf.

Der "Gegenspieler“ des Parasympathikus ist der Sympathikus, der eine Leistungssteigerung des Organismus bewirkt und bei Angriffs- oder Fluchtverhalten und außergewöhnlichen Anstrengungen wirkt (ergotrope Wirkung). Durch ihre antagonistische Wirkung ermöglichen diese beiden Anteile des vegetativen Nervensystems eine feine Steuerung der Organe.

Pathologisch

Als Pathologie wird in der Medizin die Erforschung und Lehre von den Ursachen (Ätiologie), der Entstehungsweise (Pathogenese), der Verlaufform und der Auswirkungen von krankhaften bzw. abnormen Einzelphänomenen (Symptomen) oder Symptomverbänden (Syndromen) sowie von Missbildungen aller Art verstanden, einschließlich dabei feststellbarer Körpervorgänge (Pa­tho­phy­siologie). Eine kürzere Definition erklärt die Pathologie als "Lehre von den abnormen und krankhaften Vorgängen und Zuständen im Körper ("pathologische Anatomie“) und deren Ursachen“.

Die Pathologie als medizinisch-diagnostische Fachrichtung (Facharztausbildung) wird traditionell und aus methodischen Gründen in Form einer Pathobiologie betrieben. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit den morphologisch fassbaren krankhaften Veränderungen des Körpers. Als solche besteht sie in einer naturwissenschaftlichen und auf den Körper bezogenen Krankheitsforschung und Krank­heits­lehre. Die pathologische Routine- und Sektionsdiagnostik beruht in erster Linie auf der Beurteilung der makroskopischen (pathologische Anatomie) und lichtmikroskopischen Aspekte (Histopathologie, Zy­tologie) von Geweben, sowie im Zuge des wissenschaftlich-technischen Fortschritts zunehmend unter Einbeziehung biochemischer und molekularbiologischer Methoden (Bsp.: Nachweis veränderter En­zym­aktivitäten oder veränderter Proteinexpression mit z.B. Immunfluoreszenz oder Im­mun­hi­stochemie). In der Forschung spielt zusätzlich die Elektronenmikroskopie (ultrastrukturelle Pathologie) eine Rolle.

Naturgemäß entziehen sich dem Pathologen Vorgänge und Prozesse, die nur am Lebenden be­ob­achtet oder gemessen werden können (Organfunktion, subjektive Beschwerden des Patienten, funktionelle Beschwerden ohne fassbares organisches Korrelat). Danach richten sich auch die Fragestellungen des klinisch tätigen Arztes an den Pathologen.

Gemäß der einleitenden Definition und im weiteren Sinne wird der Begriff Pathologie bzw. die Vorsilbe "Patho-" in der gesamten Medizin für krankhafte oder abnorme Befunde und Vorgänge genutzt, beispielsweise spricht man von einem "pathologischen EKG" oder von der Psychopathologie als der Lehre von den krankhaften seelischen Veränderungen.

Plazeboeffekt

Ein Placebo (lat. "ich werde gefallen") im engeren Sinne ist eine Tablette oder ein anderes medizinisches Präparat, welches keinen pharmazeutischen Wirkstoff enthält und somit per Definition auch nicht durch einen solchen Stoff eine pharmazeutische Wirkung verursachen kann. Die Wirkung beruht nicht auf Pharmakodynamik. Im medizinwissenschaftlichen Sprachgebrauch werden heute im erweiterten Sinne auch alle anderen therapeutischen Maßnahmen als Placebo bezeichnet, die ohne naturwissenschaftlichen Nachweis einer spezifischen Wirkung trotzdem eine positive Reaktion, den sogenannten Placeboeffekt, am Patienten bewirken können. Weiterhin kann der Placeboeffekt auch die Wirkung von Therapien, deren spezifische Wirksamkeit erwiesen ist, noch verstärken. Ent­sprechend wird in einem Placebotest das Präparat mit Wirkstoffen Verum genannt.

Das Gegenstück ist der Nocebo-Effekt (lat. nocebo: "ich werde schaden"). Hierbei handelt es sich um negative Wirkungen, die analog einer Placebowirkung auftreten können. Vom Nocebo-Effekt un­ter­schieden werden müssen Fälle, in denen Bestandteile eines Placebos/Nocebos Un­ver­träg­lich­keits­reaktion auslösen, z.B. im Rahmen von Allergien gegen diese Bestandteile oder auch bei gestörter Verstoffwechselung dieser Bestandteile. 

Psychosomatik

Mit Psychosomatik (altgr. psyché für Atem, Hauch und Seele und soma für Körper, Leib und Leben) wird in der Medizin die Betrachtungsweise und Lehre bezeichnet, in der die geistig-seelischen Fähigkeiten und Reaktionsweisen von Menschen in Gesundheit und Krankheit in ihrer Eigenart und Verflechtung mit körperlichen Vorgängen und sozialen Lebensbedingungen in Betracht gezogen werden. Ihre Erforschung und Umsetzung in der Krankenbehandlung erfolgt in der Psychosomatischen Medizin. Die theoretischen Modelle zur Erklärung der dabei festgestellten Zusammenhänge variierten seit den ersten Ärzteschulen auf Kos im griechischen Altertum zeit- und wissensbedingt erheblich. Noch heute gilt es dabei wegen des sachlichen Übergewichts organpathologischen Denkens in der Medizin, "nicht dem Körperlichen weniger, sondern dem Seelischen mehr Aufmerksamkeit zu schenken."

Repertorisation

In der Homöopathie ist ein Repertorium ein Nachschlagewerk, das entgegen der Materia Me­di­ca an­ders aufgebaut ist. Es ist nicht nach Arzneimitteln, sondern nach verschiedensten Symptomen ge­gliedert. Somit findet der Homöopath im Repertorium zu einem bestimmten Symptom alle Arz­nei­mittel, bei denen eben dieses Symptom bei einer Arzneimittelprüfung oder einer Vergiftung aufgetreten ist. Ebenso sind jene Arzneimittel vertreten, die sich in der Behandlung dieses Symptoms bewährt haben. Werden bei einer Anamnese verschiedene Symptome aufgezählt und diese werden alle von einem Arzneimittel "abgedeckt", muss danach dieses Mittel in der Materia Medica verifiziert werden.

Rezeptoren

Als Rezeptor wird in der Biologie auf zellulärer Ebene eine spezialisierte Zelle bezeichnet, die bestimmte äußere und innere chemische oder physikalische Reize in eine für das Nervensystem verständliche Form bringt, oder auf molekularer Ebene ein Protein oder einen Proteinkomplex, das bzw. der entweder aus der Oberfläche einer Biomembran herausragt und für die Bindung ver­schiedener Partikel sorgt, welche in die Zelle importiert werden oder im Inneren der Zelle bio­chemische Signalprozesse auslösen oder sich im Inneren der Zelle selbst befindet und dort solche Signalprozesse auslöst. Der Rezeptor besitzt eine spezifische Bindungstelle für einen physiologischen Agonisten.

Schröpfen

Schröpfen ist ein traditionelles Therapieverfahren. Es wird in der Alternativmedizin oft eingesetzt und zählt dort zu den ausleitenden Verfahren. Dabei wird in sogenannten Schröpfgläsern oder Schröpfköpfen ein Unterdruck erzeugt. Diese Schröpfgläser werden direkt auf die Haut gesetzt, mit der Idee, durch den Unterdruck eine Ab- bzw. Ausleitung von Schadstoffen über die Haut zu erreichen. Der Unterdruck wird üblicherweise dadurch erreicht, dass die Luft im Schröpfkopf erhitzt und sofort auf die Rückenhaut des Patienten gesetzt wird. Das Erhitzen erfolgt durch einen in Äther getauchten Wattebausch, der angezündet wird. Eine andere Methode verwendet zum Erhitzen eine offene Flam­me, die kurz in die Glasöffnung gehalten wird. Alternativ kann der Unterdruck durch eine Ab­saug­vorrichtung im Schröpfglas erzeugt werden.

Sympathikus

Der Sympathikus (Sympathicus) ist neben dem Parasympathikus und dem Enterischen Nervensystem (Darmnervensystem) ein Teil des vegetativen Nervensystems. Die meisten Organe werden von den ersten beiden Systemen gesteuert, die antagonistisch wirken und dadurch eine äußerst feine Regulation der Organtätigkeit ermöglichen. Der Sympathikus hat in diesem System eine ergotrope Wirkung, das heißt, dass er die Leistungsfähigkeit des gesamten Körpers erhöht.

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Als Traditionelle Chinesische Medizin (im Englischen und Deutschen auch TCM) oder Chinesische Medizin wird die Heilkunde bezeichnet, die in China vor gut 2000 Jahren in Schriften begründet und in der Folgezeit weiterentwickelt worden ist. Deren ursprüngliches Verbreitungsgebiet umfasst den gesamten ostasiatischen Raum, insbesondere auch Korea und Japan mit ihren eigenen Ent­wicklungen, in Japan unter der Bezeichnung Kampo-Medizin.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts - unter dem Eindruck der Erfolge, die westliche Technik und Wis­sen­schaft auf vielen Gebieten vorzuweisen hatten - gerieten die traditionellen Diagnose- und Therapie-Verfahren zunehmend in Verteidigungsposition. Eine staatlich vorangetriebene Gegenbewegung entstand in China unter Mao Zedong. Erst jetzt kam der Begriff "chinesische Medizin" in Gebrauch, in der englischen Übersetzung mit dem Zusatz "traditional", und der Abkürzung "TCM". In China bezog sich der Begriff oft weniger auf die traditionelle Medizin im umfassenden Sinn als auf das neu geschaffene Gesundheitswesen. In Taiwan, Korea und Japan mit deren eigenen Traditionen wurde der Begriff der "chinesischen Medizi" nicht übernommen. Dort hat sich für die chinesische Medizintradition die Bezeichnung Oriental Medicine (dt.: ostasiatische Medizin) durchgesetzt.

Die älteste Beschäftigung mit chinesischer Medizin (mit Akupunktur und Moxibustion) in Europa reicht in die Zeit des ausgehenden 17. Jahrhunderts zurück. Neues Interesse kam in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf, als sich ein Bewusstsein für die Grenzen westlichen Fortschritts einzustellen begann. Mit der Öffnung der VR China in den 70er Jahren beginnt der Transfer nach Nordamerika und Europa unter dem Begriff der TCM.

Zu den therapeutischen Verfahren der chinesischen Medizin zählen an erster Stelle deren Arz­nei­therapie und die Akupunktur mit der ihr zugehörigen Moxibustion (Erwärmung von Aku­punk­turpunkten). Zusammen mit Massagetechniken wie Tuina Anmo und Shiatsu, mit Be­we­gungsübungen wie [[Qigong] und Taijiquan und mit einer am Wirkprofil der Arzneien ausgerichteten Diätetik werden die Verfahren heute gerne als die "fünf Säulen" der chinesischen Therapie bezeichnet. Die TCM ist die traditionelle Medizin mit dem größten Verbreitungsgebiet, besonders die Akupunktur wird weltweit praktiziert. Sie gilt meist als alternativ- oder komplementärmedizinisches Verfahren.

In der natur­wis­sen­schaftlich geprägten Medizin (insbesondere der evidenzbasierten Medizin) ist die therapeutische Wirksamkeit vieler Behandlungsmethoden der TCM umstritten. Moderne na­tur­wis­senschaftliche Erkenntnisse stützten etliche Annahmen der TCM nicht. Einige empirisch belegte Wirkungen werden auf Placeboeffekte zurückgeführt.

Triggerpunkt

Faszien, auf Deutsch Spalthäute genannt, schmiegen sich an Muskeln, Blutgefässe, Nerven aber auch innere Organe und sind fest mit ihnen verwachsen. Sie durchziehen auch das Fettgewebe Sie formen, stützen und schützen. Muskel und Faszie bilden eine funktionell untrennbar miteinander verbundene Einheit. Die eine Struktur kann nicht ohne die andere "funktionieren" und umgekehrt. Faszien enthalten ein dichtes Netz feinster Nervenendungen und glatter Muskelfasern. Sie erfüllen ebenso wie Muskeln die Funktion eines Sinnesorgans im Sinne der Eigenwahrnehmung. Wir sprechen vom myofaszialen System. Dieses myofasziale System ist durch spezielle Handgrifftechniken (myofascial release technique nach Prof. Ward, Michgan State University Ann Arbor USA) beeinflussbar. In den USA werden diese Techniken an den Universitäten gelehrt. Die praktische Durchführung umfasst einen sanften Druck auf das zu behandelnde Gewebe, vorsichtiger und gefühlvoller Spannungsaufbau in Faserrichtung bis das Gewebe von selbst nachgibt, sich "löst". Mit der Faszie löst sich auch die Muskulatur. Die Behandlung zählt zu den sanften und weichen Techniken und ist ohne jedes Risiko.

Vegetative Dystonie

Eine Vegetative Dystonie soll dann vorliegen, wenn die Erregungsleitung im Nervensystem gestört ist. Das Wort "vegetativ" bezieht sich in der Medizin auf das sog. unwillkürliche Nervensystem, das solche Phänomene wie Blutdruck, Puls, Atemfrequenz und Verdauung regelt. Unwillkürlich heißt, es kann durch den Willen "eigentlich" nicht beeinflusst werden (allenfalls mittelbar beispielsweise durch Me­di­ta­tion oder Autogenes Training).

Treten seelische Belastungen, Stress und Hektik auf, greift der gesunde Körper zunächst auf seine Leistungsreserven zurück. Wenn diese verbraucht sind, können leichtere oder schwer fassbare Un­re­gel­mäßigkeiten im unwillkürlichen Nervensystem auftreten, die "funktionelle Beschwerden" der Or­gane auslösen, aber ohne objektivierbaren organischen Befund.

Vegetatives Nervensystem

Das vegetative Nervensystem (VNS), auch viszerales (bzw. viscerales) oder autonomes Nervensystem (ANS) genannt, bildet zusammen mit dem somatischen Nervensystem das periphere Nervensystem von Wirbeltieren. Die "Autonomie" bezieht sich darauf, dass dieses Teilsystem weitestgehend der willkürlichen Kontrolle durch das Bewusstsein entzogen ist. Es kontrolliert die lebenswichtigen Funktionen ("Vitalfunktionen"), wie Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Verdauung und Stoffwechsel. Auch andere Organe oder Organsysteme wie die Sexualorgane und das Blutgefäßsystem sowie die inneren Augenmuskeln werden vom vegetativen Nervensystem beeinflusst. Sowohl das zentrale als auch das periphere Nervensystem besitzen vegetative Anteile.

Man untergliedert das vegetative Nervensystem in

  • Sympathisches Nervensystem 

  • Parasympathisches Nervensystem 

  • Enterisches Nervensystem (das Nervensystem des Magen-Darm-Trakts). 

Im Gegensatz zum Sympathikus und dem Parasympathikus untersteht das enterische Nervensystem nicht so sehr der Regulation durch das Zentralnervensystem. Es funktioniert weitgehend unabhängig.

Das sympathische und das parasympathische System besitzen antagonistische Wirkungen auf ihre Er­folgsorgane. Während der Sympathikus eher leistungsfördernde (ergotrope) Wirkungen vermittelt, löst der Parasympathikus überwiegend erholungsfördernde (trophotrope) Effekte aus. Diese Beschreibung ist aber nur zur groben Orientierung geeignet. So wirken sympathisches und parasympathsiches Ner­ven­system in einigen Organen auch synergistisch.

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